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COGS

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Evgenij Bakulin

November 5, 2023

Was ist der COGS?

Der Cost of Goods Sold (COGS), bezeichnet die direkten Kosten, die ein Unternehmen aufwendet, um seine Produkte oder Dienstleistungen herzustellen oder bereitzustellen und diese anschließend zu verkaufen. Der COGS ist ein wichtiger Bestandteil der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) und hat erheblichen Einfluss auf die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Unternehmens.

Welche Kosten sind in den COGS enthalten?

Die COGS umfassen alle direkten Kosten, die unmittelbar mit der Herstellung oder Bereitstellung von Produkten oder Dienstleistungen in Verbindung stehen. Dazu gehören:

Materialkosten: Dies sind die Kosten für die Rohstoffe oder Materialien, die in die Herstellung einfließen. Zum Beispiel die Kosten für Stoffe in der Textilindustrie oder die Zutaten in der Lebensmittelproduktion.

Arbeitskosten: Dies sind die Kosten für die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter, die direkt an der Produktion beteiligt sind. Dies kann Lohnkosten für Fabrikarbeiter oder Arbeitsstunden für Handwerker in handwerklichen Betrieben einschließen.

Indirekte Kosten: Diese Kosten sind schwer direkt den Produkten zuzuordnen, aber sie sind dennoch notwendig, um die Produktion aufrechtzuerhalten. Dazu gehören Mietkosten für Produktionsanlagen, Energiekosten, Maschinenwartung und ähnliche Ausgaben.

Warum ist der COGS wichtig?

Berechnung des Bruttogewinns: Die COGS sind entscheidend für die Ermittlung des Bruttogewinns. Dieser Wert zeigt, wie profitabel das Kerngeschäft eines Unternehmens ist, nachdem die direkten Produktionskosten abgezogen wurden.

Einfluss auf die Margen: Die Höhe der COGS beeinflusst die Bruttomarge, die wiederum Auskunft darüber gibt, wie viel Geld ein Unternehmen nach Abzug der Produktionskosten pro verkaufter Einheit behält. Dies ist für Investoren und Aktionäre von großem Interesse.

Preisgestaltung: Unternehmen müssen die COGS berücksichtigen, wenn sie die Preise für ihre Produkte oder Dienstleistungen festlegen. Eine genaue Kenntnis der Herstellungskosten ist daher entscheidend für eine wettbewerbsfähige Preisgestaltung.

Wie wird der COGS berechnet?

Die Berechnung des COGS erfolgt durch Subtraktion der Anfangsbestände von Rohstoffen und fertigen Produkten vom Endbestand. Diese Differenz wird mit den im Abrechnungszeitraum getätigten Einkäufen von Rohstoffen und den Herstellungskosten addiert. Die Formel lautet:

(COGS = Anfangsbestand + Einkäufe − Endbestand)

Die Herstellungskosten umfassen Materialkosten, Arbeitskosten und indirekte Kosten, die direkt mit der Produktion in Verbindung stehen.

Wie können Unternehmen ihre COGS senken?

Effizienzsteigerungen: Durch die Optimierung von Produktionsprozessen, die Automatisierung von Arbeitsabläufen und die Reduzierung von Verschwendung können Unternehmen ihre Produktionskosten senken.

Outsourcing: Das Auslagern von Produktionsprozessen oder Dienstleistungen an kostengünstigere Anbieter kann die COGS reduzieren.

Lieferkettenoptimierung: Eine effiziente Lieferkette kann dazu beitragen, Materialkosten zu senken und die Produktverfügbarkeit zu verbessern.

Skaleneffekte: Mit steigender Produktion können Unternehmen oft ihre COGS pro Einheit reduzieren, da die Fixkosten auf eine größere Menge verteilt werden.

Wie wirken sich Veränderungen der COGS auf die Gewinnspanne aus?

Veränderungen der COGS haben direkte Auswirkungen auf die Gewinnspanne eines Unternehmens. Wenn die COGS steigen, schrumpft die Gewinnspanne, es sei denn, das Unternehmen kann diese Kosten durch höhere Verkaufspreise oder Effizienzsteigerungen ausgleichen. Umgekehrt kann eine Senkung der COGS die Gewinnspanne erhöhen, was auf eine verbesserte Profitabilität hinweist. Investoren und Analysten beobachten daher die Entwicklung der COGS genau, um Rückschlüsse auf die finanzielle Gesundheit und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu ziehen.

Welche Herausforderungen bedeutet der COGS für Software Startups?

Bei Software-Startups, insbesondere solchen, die Software-as-a-Service (SaaS) anbieten, ist die Anwendung des COGS-Konzepts etwas komplexer. Im Gegensatz zu herkömmlichen Unternehmen, die physische Produkte verkaufen, bieten SaaS-Startups digitale Produkte an. Hier sind einige wichtige Punkte, die Software-Startups beachten sollten:

  • Die „Güter“ sind digital: Für SaaS-Startups sind die „Güter“ digitaler Natur – die von ihnen entwickelte Software. Daher sollten sie die Kosten, die direkt mit der Bereitstellung und Wartung ihrer Softwarelösung verbunden sind, als COGS betrachten.
  • Beispiele für COGS für SaaS-Startups: Zu den COGS für Software-Startups gehören Gehälter der Entwickler und Support-Teams, Kosten für Server- und Cloud-Infrastruktur, Lizenzen für Drittanbieter-Tools sowie Ausgaben für Kundensupport und Wartung.
  • Wichtige Buchführung und Tracking: Es ist entscheidend, klare Buchführungspraktiken zu entwickeln, um diese Kosten sorgfältig zu identifizieren und zu verfolgen. Dies ermöglicht es SaaS-Startups, fundierte strategische Entscheidungen zu treffen und langfristigen Erfolg zu sichern.

Fazit

Die COGS ermöglichen eine effektive Preisgestaltung, beeinflussen die finanzielle Leistungsfähigkeit und sind ein wichtiger Indikator für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Die sorgfältige Identifizierung, Buchführung und Verfolgung der COGS ermöglicht es (Software-) Startups, die finanzielle Gesundheit ihres Unternehmens zu beurteilen und fundierte Entscheidungen zur Steigerung ihrer Rentabilität zu treffen. Durch die Berücksichtigung der COGS können SaaS-Startups ihr Geschäftsmodell optimieren und langfristigen Erfolg in der wettbewerbsintensiven Softwarebranche sicherstellen.